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Gehaus mit Hohenwart

Der Ortsteil Gehaus liegt am Nordwesthang des Berges Baier. Als derzeit ältester schriftlicher Beleg für den Ort gilt eine Urkunde aus dem Jahre 1355. Das wohl markanteste Bauwerk in Gehaus ist das in den Jahren 1710-1716 von Graf Eduard von Boineburg errichtete Obere Schloss. Umgeben ist das ehemalige Wohnschloss von einem fünf Hektar großen Schlosspark. In diesem befinden sich eine kleine Kapelle und ein Teich. Besonders macht die Anlage ein seltener Baumbestand einheimischer und exotischer Gehölze wie etwa Tulpen- und Mandelbäume. Der Park selbst wurde 1876 erstmalig urkundlich erwähnt und in seiner Grundausstattung als englischer Landschaftspark angelegt. Im Jahr 1958 wurde das Gelände zum Landschaftsschutzgebiet erklärt. Da sich im Park auch eine Tanzfläche mit Ausschankmöglichkeit befindet, wird diese gern für Veranstaltungen genutzt, wie etwa für das Parkfest oder vom örtlichen Kirmesverein.

Die evangelische Dorfkirche in ihrer heutigen Form stammt aus dem Jahr 1765, schriftliche Unterlagen über eine Vorgängerkirche oder Kapelle sind nicht bekannt. Allerdings deuten Reste eines Taufsteins aus dem Jahr 1574 auf einen Vorgängerbau hin. In südöstlicher Ortslage, am Triftweg, befindet sich ein jüdischer Friedhof, der bereits 1745 angelegt wurde. Heute sind dort noch über 120 Grabmale bzw. deren Relikte. Ein weiteres ortprägendes Baudenkmal ist der Steinerne Hof, der Mitte des 16. Jhd. als Schankgaststätte und für gräfliche Bedienstetenwohnungen erbaut wurde.

In früheren Jahren diente das Gebäude als Bürgermeisteramt und Post sowie später als Raiffeisenbank, heute wird es ausschließlich für Wohnzwecke genutzt. Gehaus war um 1720 ein sicheres Versteck für alles lichtscheue und räuberische Gesindel. Die Krummfingerbande treibt ihr Unwesen. Allen bekannt dürfte der „Schwarze Frieder“ sein, der immer wieder in den damaligen Fahndungslisten (1730, 1758 und 1768) auftaucht. Man vermutet, dass Schiller an Hand von Erzählungen und aktenmäßigen Vorgängen Anregungen aufgegriffen hat und sie in die Entstehung der „Räuber“-Dichtung hat einfließen lassen.

Auf einen Blick

Einwohner: 582
mit Hohenwart

Ortsteilbürgermeister:
Frau Heidi Zack

Kontakt:
ot.gehaus@dermbach.de
 

Kirche
Lage / Karte

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